In diesem Beitrag soll es um einen Einblick hinter die Kulissen des Eventbaus gehen. Dabei geht es lediglich darum, denen, die sich dafür interessieren, mal aufzuzeigen, was alles dazu gehört und nötig ist, um ein so großes Event wie das diesjährige Halloweenevent aufzuziehen.
Natürlich variiert die Vorgehensweise dabei je nach Art des Events, Servergebäude und Teammitglied. In diesem Fall möchte ich euch mein Vorgehen beschreiben.
Dazu ist es noch erwähnenswert, dass gerade bei diesem Umfang nicht immer alles perfekt läuft. Im Laufe der Zeit haben sich manchmal die Vorgehensweise oder Teile der Planung verändert oder wurden gar verworfen.
Behind the scenes vom Halloweenevent 2024
Fangen wir mal beim Anfang an.
Idee und Skript
Ganz am Anfang muss natürlich eine Idee stehen. In dem Fall war es grob, dass da angeknüpft wird, wo man davor aufgehört hat und die Geschichte somit weiter erzählt wird. Dann kam das grobe Gerüst rund um den Bunker. Die Inspiration dafür war das P&P Spiel "Im Schatten der Zweiten Sonne" von Donnerhaus (Hier einmal der Trailer dazu). Beim weiteren Ideen sammeln sind mein Kumpel und ich dann dazu gekommen, dass wir ihn ja auch mit rein bringen könnten, da er im Vorgänger vom letzten Jahr auch schon in einer Patientenakte vertreten war und wir somit einen weiteren Bezug zum Vorgänger bekommen. Damit stand dann die Idee: man soll von Shutter Island kommen und nach geraumer Zeit wieder dort hin kommen, etwas später soll es dann auf die neue Insel gehen und dort dann in den Bunker um böse Leute aufzuhalten.
Im Anschluss ging es dann an die genauere Ausarbeitung des Skripts.
Hier bin ich dann chronologisch durch gegangen und habe mir überlegt, was in welcher Szene passieren kann und wo ich die Teleportpunkte setze. Dieses Skript hat Ruffy dann auch von mir zum Gegenlesen bekommen, damit ich ein Okay zu bauen bekomme. Dabei sind die Textdokumente aus dem folgendem Bild entstanden. Im groben ist das Skript auch bis zum Ende gleich geblieben, hier und da habe ich Szenen weg gelassen oder zusammen gefügt und die Akte habe ich später noch umbenannt und etwas zusammengefasst da es sonst zu "kleinteilig" innerhalb der Akte geworden wäre.

Dieses Skript diente mir dann sozusagen als "Bauanleitung". Anders gesagt habe ich anhand des Skripts die Sachen gebaut, welche ich brauche um die Szenen selbst zu gestallten.
Damit war die generelle Planungsphase auch schon abgeschlossen, zwischendrin habe ich vereinzelt noch Techniken usw. getestet, da würde es sich aber nicht lohnen genauer darauf einzugehen.
Bauphase
Dann kommen wir mal zur Bauphase.
Die Bauphase ist, anders als man denkt, nicht der aufwendigste Teil, aber der längste zum Aufschreiben. Der aufwendigste Teil ist nämlich das Erstellen der einzelnen Szenen nach dem "eigentlichen" Bauen, aber dazu später mehr.
Beim Bauen gibt es die unterschiedlichsten Herangehensweisen. Wie einem das am besten gefällt muss jeder für sich heraus bekommen, da hilft einfach rumprobieren, wie es einem am meisten Spaß macht. Auch ich habe während dieser Phase meine Herangehensweise geändert, da ich sonst zu oft durcheinander gekommen bin.
Aber dann, wie bin ich an das ganze heran gegangen? Am Anfang habe ich einfach geguckt was ich schon fertig da habe, das war zu diesem Zeitpunkt Shutter Island und die Fähre die zwischen der Insel und dem Festland hin und her fährt. Von da an wollte ich erstmal chronologisch durch gehen und Szene für Szene bauen. So habe ich dann erstmal das Intro fertig gemacht, inklusive aller Texte und Effekte. Danach habe ich mich dann an den Bau des Hafens begeben, hier kamen dann schon die ersten "Probleme", und zwar hatte ich keine Ahnung wie so ein Hafen aussehen könnte. Das bedeutete dann, ich muss erstmal überlegen, wie das ganze grob aussehen soll. Ein paar Google Suchen später habe ich dann dieses Bild hier gefunden:

Daraus wurde dann so ein "Hauptgebäude", das Hafenamt und daneben ein Parkplatz mit noch einem Gebäude, dem Café. Da ich selber nie in so einem Stil gebaut habe, habe ich mir natürlich erstmal ein paar Sachen angeguckt, die passen könnten. Hier haben mir vor allem die Gebäude beim Städtebereich am Spawn von Leukeos geholfen. Von da an hab ich dann angefangen rum zu probieren was passen könnten und mir auch immer wieder weitere Meinungen zum Aussehen geholt. Zum Schluss hatte ich beim Hafen nur noch das Problem, wie ich es mache das man nicht ins "Leere" guckt, also wie ich die Illusion von einem eigentlich voll ausgebautem Bereich schaffe, ohne eine ganze Stadt in den Hintergrund zu setzen. Wie ich das umgesetzt habe, oder es zumindest versucht habe, könnt ihr euch ja vor Ort angucken. Nachdem der Hafen dann soweit stand habe ich angefangen die Szenen daraus zu basteln. Das heißt: die wichtige Dialoge, die "unwichtigen" NPC Kommentare, die NPC selbst und die kleinen Details wie z.B. das das Elefanten Plüschtier im Souvenirshop fehlt nachdem das Kind es unbedingt haben wollte, oder das sich der ältere Herr doch getraut hat die Dame anzusprechen die er mochte und sich zu ihr zu setzen. Damit standen dann ersten Szenen bis zu dem Punkt, an welchem man mit Amy zusammen nach hause fährt, also musste ich als nächstes das eigene Haus bauen.
Hier wollte ich aber, das man auch vor dem Haus rumlaufen kann, bzw. vom Bus ins Haus laufen muss usw. Dafür musste ich dann jedoch nicht nur das eigene Haus, sondern auch die Häuser und Straßen außen herum bauen. Für diese Stadt hatte ich grob das Bild einer Vorstadt aus den USA im Kopf. So habe ich dann die Grundstücke erstellt, um dann die Häuser da drauf zu bauen. Für die Häuser selbst habe ich mir recht viele angeguckt und dann eins gebaut und mit den Blockfarben experimentiert, bis ich zu dem Ergebnis gekommen bin, wie es jetzt ist. Im Anschluss dazu habe ich dann auch hier die Szenen erstellt, also Dialoge, Details usw. gemacht. Dabei habe ich dann gemerkt das mir die Vorgehensweise, dass ich sozusagen einen Teil baue, dann die Szenen mache und dann weiter baue nicht so gefällt, weil ich mich jedes mal sozusagen wieder neu ins Bauen, bzw. die Story und Dialoge rein arbeiten musste und das jedes mal Zeit und Lust genommen hat. Also habe ich dann angefangen erstmal die Rohversionen der Schauplätze zu bauen.
Da war als nächstes die "neue" Insel daran, dafür habe ich zuerst mal grob aufgemalt wie ich sie bauen will. Hier einmal das Bild für euch:

Natürlich haben sich da noch Sachen bei geändert, so ist z.B. das Schiff fürs Ende später auf die andere Seite der Insel gerutscht. Beim Bauen habe ich mir dann eine Größe fest gelegt und einen Boden mit dieser Größe gezogen. Darauf habe ich dann mit der Mod Axiom angefangen zu terraformen, einfach aus Stein die Form. Danach kam dann die Textur, also sozusagen das "Anmalen" der Insel. Dafür habe ich mir überlegt welche Teile aus welchen Blöcken bestehen sollen und zu wie viel Prozent. Das ist recht simple. Machen, gucken ob es gut aussieht, wenn nicht, nochmal von vorne. Nach diesem Punkt stand dann eine Insel mit fertigem Terrain und fertiger Textur, es fehlten noch die Bäume, die Wege, der Bunkereingang usw. Davon habe ich zuerst mal die Wege und weiteren Details gebaut, damit ich dann die Bäume außen rum setzen kann. Dabei gab es soweit auch keine weiteren Schwierigkeiten. Insgesamt habe ich für die Insel ca. 20 Stunden reine Bauzeit gehabt und das bezieht sich wirklich nur auf die neue Insel und ohne die ganze Planung dazu.
Nach der Insel kam dann der Bunker, der letzte "größere" Teil. Hier hatte ich, durch das P&P Spiel "Im Schatten der Zweiten Sonne" von Donnerhaus, schon eine grobe Idee fürs Aussehen im Kopf. Trotzdem musste ich mir erstmal aufzeichnen wie die Anlage selbst und vor allem auch der "Reaktorraum" aufgebaut ist. Dabei habe ich folgende Bilder als Referenzen genommen:




Das erste Bild davon diente mir als Gedankenstütze dazu, wie ich den Reaktorraum aufbauen will. Die Bilder mit den Raumaufteilungen dienten mir auch nur als Hilfe, hier habe ich während des Bauens noch einige Sachen umgeändert. Das Ergebnis davon könnt ihr euch ja angucken. Der Bunker war, was das reine Bauen angeht, mit der einfachste Teil. Ich musste mir keine Gedanke machen, wie ich bestimmte Sachen abgrenze oder einen Sichtschutz schaffe. Bereiche, in welche man nicht rein kommen soll, waren dann einfach abgeschlossen. Allerdings war der Bunker der Teil in welchen am meisten Gedanken bzgl. der Story und der Umsetzung der Rätsel geflossen sind. Dazu aber später mehr. Nachdem der Bunker dann soweit fertig war, was das Bauen angeht, hatte ich, bis auf ein paar Kleinigkeiten, alles was ich für das Szenen Gestalten brauchte. Demnach war die Bauphase soweit abgeschlossen.
Szenen Gestaltung
Dann kommen wir mal zum Gestalten der Szenen und allem was dazu gehört.
Das hier ist der aufwendigsten Teil, auch wenn es vom Schreiben hier mit der einfachste ist. Das liegt daran, dass ich nicht zu genau auf einzelnen Sachen eingehen kann und sich die Art, wie ich das gemacht habe, von Szene zu Szene meist wiederholt.
Aber dann, der Stand der Dinge zu diesem Zeitpunkt war das Akt 0, also das Intro und Akt 1 komplett fertig waren. Vom Rest waren die Rohbauten fertig. Ich habe mir dann erstmal die folgende Tabelle erstellt:

(Die Schwarzen Balken sind einfache Zensuren von Passwörtern und ähnlichen Details)
Zumindest war sie zu dem Zeitpunkt an diesem Stand. Ich habe mir dann zuerst überlegt, was in welcher Szene passieren soll, um einen groben Leitfaden zu haben. Dafür habe ich dann die "Namen" wie in der Tabelle zu sehen eingetragen. Anhand dessen habe ich dann angefangen, mir die Szene in welcher ich gerade arbeite, rein zu kopieren und die Szenen spezifischen Sachen rein zu setzen. Also wie in der Tabelle zu sehen, die Details, die Flags, die Sicherungen, die Teleportpunkte und die Dialoge. Bei den Teleportpunkten habe ich die Schilder bzw. Flags soweit vorbereitet, das nur noch die Koordinaten rein müssen, da ich diese erst setzen konnte sobald die nächste Szene rein kopiert ist. So bin ich dann ganz simpel Szene für Szene durch gegangen. Das Ganze ist in so fern zeitaufwendig, weil ich jeden Dialog ausdenken und schreiben musste. Dazu musste ich stehts die NPC umsetzen um einen zeitlichen Verlauf darzustellen. Auch jede Sicherung musste ich in jeder Szene neu setzen, da diese nicht mit kopiert werden. Am Ende sah die Tabelle dann so aus:

Wie ihr seht ist das ganze nur in Akt 4 etwas anders, da man dort die zwei verschiedenen Wege laufen kann. Hier habe ich zuerst den Teil gebaut, in welchem man in den Technikraum muss und habe dann erstmal die restlichen Szenen und Akte fertig gemacht, welche noch gefehlt haben, bevor ich die Möglichkeit mit dem Kontrollraum gemacht habe. Das hatte den einfach Grund, das ich da recht viel Zeitdruck hatte. Das genaue Datum hae ich nicht mehr im Kopf, aber es müsste ca. 1,5 Wochen vor Eröffnung gewesen sein. Ich bin dann aber recht gut durch gekommen und konnte deshalb noch die zweite Möglichkeit bauen. Damit war ich dann soweit "fertig". Es musste nur noch getestet und Fehler ausgebessert werden. Dafür haben zum einen mein Kumpel (Michi, aka. DasMich), als jemand der nahezu alle Details kennt und Pilzexpertin, als jemand die kaum Infos dazu hat, das Ganze jeweils getestet und mir alles gezeigt was sie noch gefunden hat. An diesem Punkt hat nur noch die Belohnung gefehlt, da hab ich mir dann einige besondere Sachen für ausgedacht und überlegt wie viele Smaragde es geben soll. Das ist dann einmal zum Absprechen durch die Teamsitzung gegangen und war dann soweit fertig. Kurz darauf war dann auch schon der Tag der Eröffnung.
Nach der Eröffnung
Natürlich hört es mit der Eröffnung nicht einfach auf.
Nach der Eröffnung sind vor allem die ersten Stunden wichtig, da in diesen die meisten Fehler gefunden werden. Das heißt in der Zeit musste ich so gut es geht durchgehend da sein, oder jemanden haben, der sich auskennt zum Helfen. Sobald die ersten Personen das Event dann abgeschlossen haben, kehrt dann immer mehr Ruhe ein und man kann es innerlich als abgeschlossen sehen. Natürlich kommen immer wieder mal Sachen, die auffallen, aber das nur noch vereinzelt dann.
Damit ist dann das Event als Erbauer weitestgehend abgeschlossen.
Schlusswort
Wie ihr seht gehört zum Event bau weit mehr als nur ein simples "Ich baue dann mal was". Allem in allem habe ich, also nur ich, grob geschätzt für dieses Event ca 200 - 250 Stunden Bauzeit über mehrere Monate hinweg gebraucht. Ähnlich wie letztes Jahr, da waren auch ca. 200 Stunden. Dazu kommen dann die ganzen Gespräche und Absprachen in der Teamsitzung, genau so wie das Ideen sammeln und Ausarbeiten.
Ein paar Tipps vor allem zum Ideen finden habe ich aber für euch noch. Zum einen, redet mit anderen! So doof das klingt, aber in Gesprächen mit anderen und vor allem in den richtig verrückten Gesprächen, kommen oft die besten Ideen bei rum. Zudem ist Google euer Freund, habe ihr eine Idee für etwas aber keine Ahnung fürs Aussehen, dann sucht einfach auf Google nach ähnlichen Sachen und lasst euch inspirieren. Genau so guckt euch Bauwerke von anderen an, das ist auch immer eine gute Inspirationsquelle. Das sind soweit auch die wichtigsten Tipp, welche nicht nur bei Events, sondern auch beim privaten Bauen helfen können.
Ich hoffe das dieser Beitrag aufschlussreich war und geholfen hat mal etwas hinter die Kulissen zu gucken.
PS: Vorab, dieser Beitrag ist schon seit Monaten in Planung und auch schon was länger in Arbeit, sprich dieser Teil hier ist gar nicht geplant gewesen. Aber aufgrund der aktuellen Geschehnisse bzgl. des Kalenders und da es hier auch um Events geht, möchte ich dazu hier auch nochmal was sagen. Und zwar ist es echt verletzend, wenn man sich Zeit nimmt um ein Kästchen zu machen, teils sogar die Nächte dafür um die Ohren schlägt, nur damit dann ausschließlich rumgeheult wird. Damit meine ich nicht, das ich was gegen konstruktive Kritik habe! Im Gegenteil, konstruktive Kritik ist immer gern gesehen, ohne kann man nun mal nichts ausbessern. Ich meine damit wirklich das einfach unsachliche Aussagen wie "Das ist doof" oder "Schon wieder XY, gar kein Bock" keinen Mehrwert haben und nur dafür sorgen, das die Erbauer auf Dauer keine Lust mehr haben Events zu machen. Was wiederum dazu führt, dass es einfach keine Events mehr gibt. Wie gesagt, ein konstruktives "Hey, cool das ihr das macht aber, XY hätte ich vielleicht so gelöst" oder "Hey, das und das hätte man vielleicht so lösen können, statt so" ist vollkommen okay und gewollt, aber reines "Alles doof" bringt niemandem etwas. Kurz gesagt, der Ton macht die Musik. Wir sind alle auch einfache Menschen die das ganze als Hobby machen. Ich möchte damit auch niemanden direkt ansprechen, das werde ich auch auf Nachfrage nicht, ich möchte nur, das sich jeder mal Gedanken dazu macht und sich vielleicht mal überlegt, wie man sich selber fühlen würde, wenn man Wochen nichts anderes als Events macht und dann nur rumgeheult wird.
Erfreut euch lieber an der Gelegenheit, jetzt massenhaft relativ einfach Eventsmaragde verdienen zu können, denn dafür machen wir den Kalender: Damit ihr als Spieler unsere vielen schönen Dekoköpfe auch mal nutzen könnt.
Und sind wir mal ehrlich, es kann nicht euer Anspruch an euch selber sein, einfach irgendwohin teleportiert zu werden, keine Aufgabe zu bekommen, sondern nur dort ein Kit einzulösen.